Projekte
Biotop-Schutz
Es blüht. Es summt. Es zwitschert.
Du sitzt auf einer schattigen Bank, schließt die Augen und hörst ... nichts. Keine brummende Hummel, keine sirrende Mücke. Und haben im letzten Jahr hier nicht auch noch Vögel geträllert?
Studien belegen, dass wir in Deutschland in den letzten knapp 30 Jahren mehr als 75% der Insekten-Biomasse verloren haben. Das hat dramatische Folgen für unsere Ökosysteme. Insekten sind Nahrungsquelle für andere Arten, sie halten unsere Böden gesund und - nicht zuletzt - bestäuben unsere Nahrungsmittel.
Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, Versiegelung von Flächen, der Klimawandel. Die Lebensräume unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten werden immer knapper, die Geschwindigkeit des Artensterbens ist mehr als besorgniserregend.
Der NABU Eifelkreis hat einzelne schützenswerte Flächen in unserer Region erworben und gepachtet. Es sind
- Streuobstwiesen
- Keuperflächen mit Trocken- und Halbtrockenrasen
- Feuchtwiesen
- eine Nasswiese mit Teich
Hier darf die Natur sich austoben und Schmetterlingen, Wildbienen, Eidechsen, Orchideen, Eulen, Molchen und vielen anderen - teilweise bedrohten - Arten ein zu Hause bieten.
Die Flächen bleiben möglichst naturbelassen. Ganz ohne Pflege kommen sie allerdings nicht aus. Die Streuobstwiesen müssen gemäht, der Trockenrasen von Büschen wie dem Schwarzdorn befreit werden. Auch am Teich muss ab und an angepackt werden, damit er nicht überwuchert.
Die Pflegeeinsätze
- finden im (Früh-)Sommer und Herbst statt
- dauern i.d.R. wischen zwei und vier Stunden
- machen um so mehr Spaß je mehr fleißige Hände dabei sind
- geben das gute Gefühl, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass es auch in Zukunft blüht, summt und zwitschert.
Wenn Du dabei sein möchtest, sprich uns gern über das Kontaktformular an. Wir freuen uns über jede helfende Hand.
Vogel-Schutz
Federleichter Artenschutz
Auch die heimischen Vögel leiden unter den schlechter werdenden Umweltbedingungen und der Zerstörung ihrer Lebensräume.
Unsere Vogelschutz-Gruppe ist sehr aktiv und tauscht sich - neben den gemeinsamen Einsätzen im Freien - über eine WhatsApp Gruppe aus. Dort tummeln sich Menschen, die schon seit vielen Jahren die Vogelwelt beobachten, darunter auch Naturfotografen und eine Falknerin. Gemeinsam freuen sich die Naturschützer*innen über den Ruf eines Uhus, Bilder von Schwarzstörchen, Aufnahmen aus der Steinkauz-Röhre oder rätseln, welcher Greifvogel in der Ferne zu sehen war.
Bei den konkreten Schutzmaßnahmen gibt es aktuell folgende Schwerpunkte
- Steinkäuze
- Lebensraum Kirchturm
Der kleine Steinkauz erinnert mit seinen hellen Augenbrauen an einen mürrisch dreinblickenden Kobold. Grund zu schlechter Laune hat er genug. Seine Art gilt als gefährdet. Es fehlt an Brutplätzen und auch die Flächen zur Futtersuche werden mit der industriellen Landwirtschaft immer knapper.
Die Vogelschutz-Gruppe platziert an geeigneten Stellen spezielle Brutröhren. Die werden regelmäßig kontrolliert, gesäubert, repariert. In Verbindung mit der Beobachtung der bekannten natürlichen Brutplätze bekommen wir so auch einen guten Überblick über die Entwicklung der Bestände in unserer Region und sammeln wichtige Daten. An einigen Stellen unterstützen Wildtierkameras die Beobachtungen. So haben wir die Eulen im Blick, ohne sie bei der Brut zu stören.
Einige Vogelarten - wie Turmfalken, Dohlen oder Schleiereulen - nutzen menschliche Bauwerke als Ersatz für natürliche Bruthöhlen. In der Kyllburger Stiftskirche betreuen wir Dohlen-Nistkästen, die jedes Jahr wieder gern angenommen werden.
Auch in Scheunen oder unter den Giebeln unserer aktiven Mitglieder gibt es Lebensräume, die gut beobachtet werden und über die sich unsere Vogelschützer*innen gegenseitig berichten.
Umweltbildung
Kennenlernen und verstehen hilft schützen
Vielen Menschen liegt die Natur am Herzen und viele wollen helfen. Manchmal fehlt es nur daran, dass man nicht recht weiß, wie und wo man anfangen soll.
Und deshalb
- machen wir die empfindlichen Teile unserer Natur bei Exkursionen sicht- und anfassbar
- erklären wir, was Du und jede*r andere zum Artenschutz beitragen kann
- geben wir Wissen bei Veranstaltungen in KiTas und an anderen Orten weiter
- stehen wir für Fragen rund um den Naturschutz zur Verfügung und nutzen auch das bundesweite NABU Netzwerk, um Antworten zu finden.
Wir wollen das Potential der vielen (noch) verborgenen Umweltschützer*innen nutzen.
Wir sind überzeugt, wer
- eine Fledermaus einmal aus nächster Nähe bestaunt hat und versteht, dass sie - anders als von Hollywood gebrandmarkt - absolut ungefährlich ist, hängt bald ein paar Fledermauskästen auf.
- erfährt, wie einfach es ist, den eigenen Garten oder Balkon insektenfreundlich zu gestalten, der greift beim nächsten Besuch im Gartenmarkt zur passenden Staude und kann ein wirklich nützliches Insektenhotel bauen.
- etwas über Igel lernt, weiß, wie er dem Tierchen Lebensräume bieten oder mit dem richtigen Futter über den Winter helfen kann.
FAQ
Gut zu wissen
Nein. Du bist herzlich willkommen, wenn Du Interesse am aktiven Naturschutz hast. Bei jedem Einsatz sind erfahrene Helfer*innen dabei, die Dir helfen, Dich zurechtzufinden. Wenn Du Vorkenntnisse mitbringst, ist das gut. Wenn nicht, auch gut. Wir lernen voneinander.
Meistens dauern die Einsätze zwischen zwei und vier Stunden? Aber es kann auch einzelne Aktionen geben, die für einen ganzen Tag eingeplant werden.
Absolut nicht. Unsere Koordinator*innen für die einzelnen Projekte informieren über anstehende Aktivitäten und Du kommst dazu, wenn es für Dich zeitlich passt. Du hast keine festen regelmäßigen Verpflichtungen, sondern kannst Dich so einbringen, wie es sich am besten mit Deinem persönlichen Alltag vereinbaren lässt.
Auch wenn Du es nur selten einrichten kannst, ist das eine große Hilfe. Um so länger unsere Liste der potentiellen Helfer*innen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich immer ein ausreichend großes Team zusammenfindet.
Nicht unbedingt. Wenn Du uns erst mal kennenlernen willst, nimm gern Kontakt auf.
Sehr, sehr gern. Wir freuen uns, wenn Menschen zu uns kommen, die ihr eigenes Fachgebiet mitbringen und mit denen wir gemeinsam neue Naturschutz- Projekte angehen. Leider müssen wir aber eingestehen, dass unsere ehrenamtlichen Kapazitäten eingeschränkter sind, als wir es uns oft wünschen. Deshalb können wir nicht versprechen, dass wir jede Idee aufgreifen. Sprich uns gerne an und wir überlegen gemeinsam, was möglich ist.
Na klar. Bei unseren Arbeitseinsätzen gibt es viele Aufgaben, die man mit “zwei linken Händen” problemlos ausführen kann. Und auch für nicht körperliche Aufgaben suchen wir immer wieder Unterstützung. Z.B. hilft es, wenn jemand bei der Organisation eines Infostands hilft, oder Fotos macht und Texte schreibt, die wir für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen können. Wenn Du Lust hast, Dich aktiv einzubringen, finden wir sicherlich etwas, das zu Dir passt. Und letztlich geht es ja auch darum, gemeinsam draußen zu sein, die Natur zu erleben und Wissen zu teilen.
Ja, wer draußen aufmerksam unterwegs ist, kann wichtige Informationen für Wissenschaft und Naturschutz sammeln. Ihr könnt Eure Beobachtungen zum Beispiel bei den NABU Naturguckern eintragen oder auch in der App ObsMapp .
